Wenn ein nicht auf Technik spezialisiertes Nachrichtenportal, wie Zeit Online, über die Sicherheit von Webex-Installationen berichtet, steht Cisco vor der Herausforderung, das Ansehen von Webex wiederherzustellen.

Aber das ist nicht der eigentliche Grund, warum ich auf diesen Artikel verweise. Besonders die abschließenden Abschnitte des Artikels haben bei mir für Verstimmung gesorgt.

Eva Wolfangel schreibt in »Webex: Mithören, wenn Beamte sprechen« für zeit.de:

Ändert sich das nach dem aktuellen Vorfall? Mit der Kommunikation zur aktuellen Sicherheitslücke seitens Cisco sei sie nicht besonders glücklich, sagt Dornheim. Aber noch sehe sie keine Alternative, zumal Cisco bisher viel für die Stadt getan habe. Eine eigene Open-Source-Lösung zu hosten, sei aufwendig und teuer: “Es ist leichter, etwas zu kaufen als die Menschen zu finden, die eine eigene Lösung betreuen können.” Schließlich müsse diese rund um die Uhr verfügbar sein.

Aber immerhin, Dornheim verspricht: “Wir monitoren die Entwicklungen im Bereich Open Source sehr genau. Sobald es eine Lösung gibt, die unsere Anforderungen erfüllt und die wir mit vergleichbarem Aufwand betreiben können, werde ich einen Umstieg anstoßen.”

Zunächst ärgert mich die These, dass man sich unbedingt auf Cisco verlassen sollte, nur weil es bereits viel für München geleistet hat. Des Weiteren wird durch die Aussage nahelegt, dass eigenständiges Hosting zwangsläufig teurer sein muss. Dieser Annahme stehe ich skeptisch gegenüber. Insbesondere bei Kommunikationslösungen existieren zahlreiche Open-Source-Alternativen, die sich oftmals intuitiver bedienen lassen als Webex.

Um Missverständnisse zu vermeiden - die Arbeit von Laura Sophie Dornheim zur Förderung von Frauen in Führungspositionen schätze ich sehr. Dennoch empfinde ich ihre oben genannten Aussagen als unpräzise.