Alina Leimbach schreibt in »Was hat die EM Kneipen, Hotels und Läden gebracht?« für tagesschau.de

So erklärte etwa Michael Grömling, Leiter des Clusters Makroökonomie und Konjunktur beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW): “Sportliche Großereignisse sind kein Konjunkturfeuerwerk.” Der Forscher hat sich etwa die Auswirkungen der WM 2006 angesehen - für viele Deutsche noch immer das Großereignis der vergangenen Jahre schlechthin. Doch auch das habe die Wirtschaftsleistung des Landes kaum beeinflusst.

Seine Erklärung: “Viele Verbraucher werden die EM zwar zum Anlass nehmen, um sich einen neuen Fernseher zu kaufen, zum Public Viewing einzuladen oder beim Mitfiebern ein Bier mehr zu trinken. Doch dafür sparen sie an anderer Stelle: Bratwurst statt Restaurant, Fernsehabend statt Kinobesuch.” Die Konsumausgaben stiegen folglich nicht unbedingt, sondern verschöben sich, so Grömling.

Die Ausrichtung der EM in Deutschland hat viele Milliarden gekostet, in der Hoffnung, die Wirtschaft anzukurbeln. Wie sich jetzt zeigt, hat das wirtschaftliche Wachstum außerhalb der Ballungsgebiete jedoch hauptsächlich den Veranstaltern genutzt. Es bleibt abzuwarten, ob wir aus dieser Erfahrung lernen und uns in Zukunft nicht mehr von großen Sportereignissen verführen lassen. Spoiler: Ich bezweifle es.