Obwohl ich mich noch nicht eingehend mit dem Papier zur GI-Abrechnung beschäftigt habe, möchte ich doch einige kritische Gedanken zu dem nachstehenden Artikel anbringen.
Stefan Krempl schreibt in »GI sieht “Gefahr, dass Deutschland zu einer digitalen Kolonie wird”« für heise.de
Als 2022 Gaslieferungen aus Russland aufgrund dessen Angriffskriegs auf die Ukraine eingestellt worden seien, gab es dem Papier zufolge “Sofortlösungen durch vorhandene Reserven, Sparmaßnahmen, alternative Energien und Lieferanten”. Sollte der “digitale Hahn” abgedreht werden, gäbe es indes keinen solchen Plan B. Wie Monopolstellungen wirtschaftlich ausgenutzt würden, zeigten die aktuellen Preiserhöhungen der marktbeherrschenden Virtualisierungssoftware VMware durch den US-Technologieriesen Broadcom. Die permanente Preistreiberei von Microsoft belaste zudem zunehmend Unternehmen und Verwaltung. Selbst in Kliniken herrsche deswegen Aufruhr. Die Lizenzkosten des Bundes für Produkte des US-Konzerns blieben auf hohem Niveau.
Eine implizierte Schlussfolgerung aus dem Text könnte sein, dass Open-Source-Alternativen zwangsläufig eine Kosteneinsparung bedeuten. Dieser Annahme stehe ich doch recht skeptisch gegenüber, da der Markt sich in der Regel selbst reguliert und Preisniveaus angleicht. Ein potentieller Faktor, der Preise beeinflussen könnte, ist allerdings der durch solche Alternativen geschaffene Wettbewerb und generell die Option, auf eine andere Lösung umsteigen zu können.
Das setzt aber offene Standards voraus, sonst bleibt es bei hohen Kosten in der Migration von Lösung A zu Lösung B.
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