Sarah Kohler schreibt in »Meta: Mark Zuckerberg kündigt Ende von Faktenchecks an« für zeit.de

Der Gründer des Facebook-Konzerns Meta, Mark Zuckerberg, hat umfassende Änderungen bei der Moderation von Online-Inhalten angekündigt. In einem bei Facebook veröffentlichten Video begründete er das damit, dass der vergangene US-Präsidentschaftswahlkampf einen “kulturellen Wendepunkt” markiere. Der Konzern wolle deswegen neu über Online-Inhalte und deren Regulierung nachdenken. “Wir werden die Faktenprüfer abschaffen und durch Nutzer-Kommentare ersetzen, ähnlich wie bei X, beginnend in den USA”, sagte der Konzernchef.

Ich vermute, dass Folgendes passieren wird: Meta wird gegen EU-Recht verstoßen und die EU wird dies zunächst tolerieren. Danach könnte es spannend werden: Entweder verhängt die EU ein Bußgeld, was zu politischen Diskussionen zwischen den USA und Europa führen dürfte oder Trump könnte bereits vorab Druck auf die EU ausüben, um weniger Regulierung zu fordern. Insgesamt könnte dies die seit Jahrzehnten aufgebauten transatlantischen Beziehungen erheblich belasten – genau das, was Putin erreichen wollte: einen gespaltenen und damit geschwächten Westen.