In ihrem Artikel »Grau ist alle Theorie« beschreibt Susanne Ehneß die Ansichten von Christian Grams, einem IT-Experten der Gemeinde Fuldatal. Er steht der Digitalisierung der Verwaltung kritisch gegenüber, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz von Open-Source-Software.
Seine Hauptsorge: Viele Fachanwendungen, die auf Microsoft-Produkten basieren, funktionieren unter Linux nicht. Das ist ein berechtigter Punkt. Ein Wechsel weg von einzelnen Anbietern funktioniert nur, wenn er ganzheitlich umgesetzt wird – halbherzige Lösungen bringen wenig. Ein zentraler Schritt wäre der Umstieg auf offene Dateiformate, anstelle von proprietären wie Excel oder Microsoft Word. Sobald dieser Wechsel erfolgt ist, sollte der Einsatz von Open-Source-Software keine größeren Probleme mehr bereiten.
Ein weiteres Hindernis sieht Grams in fehlendem Know-how. Das kann ich mir gut vorstellen. Dennoch bin ich überzeugt, dass Veränderung nur dann stattfindet, wenn Menschen gefordert werden. Jede Umstellung ist anfangs mühsam, und es liegt in der Natur des Menschen, sich gegen Veränderungen zu wehren. Deshalb muss eine Migration sorgfältig geplant und umfassend betrachtet werden – nicht nur technisch, sondern auch mit Blick auf die Menschen, die sie betrifft. Besonders kleine Gemeinden ohne eigenen IT-Support stehen hier vor einer großen Herausforderung.
Am Ende des Artikels wird der Wunsch nach mehr Zentralisierung geäußert. Obwohl das föderale System viele Vorteile hat, wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, zumindest für den Start neuer Digitalisierungsprojekte eine einheitliche, bundesweite Strategie festzulegen.
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