Erneut lobbyiert Nikolaus Hagl (Head of Sovereign Cloud Germany bei SAP und CEO von Delos) und versucht, die Deutung des Begriffs digitale Souveränität auf das Produkt Delos Cloud umzulenken.
Nikolaus Hagl schreibt in »Die souveränen Lösungen, die wir brauchen« auf tagesspiegel.de:
Dabei scheint er entweder nicht verstehen zu wollen – oder bewusst zu ignorieren –, dass echte Souveränität bedeutet, dass ein Staat unabhängig ist. Auch unabhängig von deutschen oder europäischen Unternehmen. Es geht darum, Dienstleister schnell und unkompliziert austauschen zu können. All das ist bei der Delos Cloud nicht gegeben – mit Open Source lässt sich dieses Ziel am besten erreichen.
Dabei geht es gar nicht um eine schwarz-weiß Denke zwischen Open Source auf der einen und proprietärer Software auf der anderen Seite – auch SAP ist ein großer Förderer von Open Source, und die Delos Cloud ist selbstverständlich auch offen für Open-Source-Anwendungen. Tatsächlich besteht eine der großen Stärken der Delos Cloud darin, dass sie offen für Open-Source-Anwendungen, Fachverfahren und Eigenentwicklungen der Kunden ist. Damit entsteht ein enormes Ökosystem, welches aus sich heraus Innovationen befördern kann.
Auch die folgende Aussage zeugt von Inkompetenz oder Ignoranz. Denn nur weil Daten auf deutschem Boden gespeichert werden, heißt das nicht, dass sie vor dem Zugriff durch ausländische Behörden sicher sind. Die US-Regierung hat durch den CLOUD Act Zugriffsmöglichkeiten – ganz ohne Hackerangriff. Und wirtschaftlich bleibt man in der Abhängigkeit von den Preisdiktaten großer Anbieter. Das ist alles andere als souverän.
Alle Daten verbleiben auf deutschem Boden, der Betrieb wird allein durch sicherheitsüberprüftes Personal erfolgen, Hardware, Plattform und Software werden zu 100 Prozent Eigentum der Delos Cloud als deutsche Betreiberin sein. Für die Herausgabe von Daten besteht keinerlei gesetzliche Grundlage, und die Delos Cloud erfüllt alle Vorgaben des BSI in klar definierten rechtlichen, technischen und operationellen Kriterien für Cloud-Angebote. Im schlimmsten Fall kann sie sogar vollkommen autark weiterbetrieben werden.
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