Henrik Mortsiefer schreibt in »Deutsche Autobauer setzen auf Open-Source-Allianz« für tagesspiegel.de
Kostengünstige, schlanke und schnelle Lösungen kann Open-Source-basierte Software bieten. „OSS ermöglicht nicht nur den Zugang zu globalem Wissen und Ressourcen, sondern fördert auch technologische Innovationen und die Entwicklung der nächsten Fahrzeuggeneration“, sagt Maria Anhalt. Besonders wichtig sei dabei der Einsatz zertifizierter Software, die nach anerkannten Standards und Normen entwickelt oder zertifiziert wurde. „Denn nur so können Sicherheit und Zuverlässigkeit im Automobilsektor gewährleistet werden.“
Die Headline klingt vielversprechend, der Text selbst ist aber voller Floskeln. Wenn die Autohersteller wirklich Open Source ernst nehmen und das nicht nur als Druckmittel einsetzen, wird es nicht automatisch günstiger oder schneller und schon gar nicht einfacher. Zertifizierungen sind für Konzerne und Behörden wichtig, für viele unabhängige Entwickler da draußen aber kaum relevant.
Richtig spannend wird es nur, wenn ernsthaft Geld fließt und nach den Prinzipien freier Software entwickelt wird. Dann könnte tatsächlich etwas Großes entstehen. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass wirtschaftliche Interessen früher oder später dominieren und man sich schrittweise vom offenen, partizipativen Ansatz verabschiedet.
Eine Randnotiz zum Schluss: BMW nennt sein Betriebssystem tatsächlich „OS X“. Ich kann mir vorstellen, dass ein anderer, deutlich größerer Hersteller damit nicht ganz einverstanden sein dürfte.
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