Elias Schneider schreibt in »Verschlüsselung und Datensicherheit: Digitale Souveränität ist kein Selbstläufer« für tagesspiegel.de
Server können mitten in Deutschland stehen und dennoch außerhalb unserer Kontrolle sein. Zwar gilt auf Servern in Europa europäisches Datenschutzrecht, gleichzeitig aber greifen extraterritoriale Vorschriften wie der US Cloud Act oder Chinas Data Security Law. Sie verpflichten Anbieter, auf Anforderung der eigenen Behörden Daten herauszugeben, inklusive der Schlüssel, wenn diese beim Anbieter liegen. So entsteht eine paradoxe Situation: Die Daten stehen in Frankfurt oder Paris, aber die Kontrolle darüber kann in Washington oder Peking liegen. Das Problem ist nicht die Postleitzahl des Rechenzentrums, sondern fehlende technische Selbstbestimmung.
Starke Zusammenfassung, und auch die Schlussworte treffen genau ins Schwarze.
Digitale Souveränität ist kein politisches Schlagwort, sondern ein technischer Zustand. Sie entsteht nicht durch Standortpolitik, sondern durch Verschlüsselung, offene Standards und den Mut, eigene Lösungen einzusetzen.
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