Esther Menhard schreibt in »SAP und OpenAI: Wie die öffentliche Verwaltung mit KI noch abhängiger von Big Tech wird« für netzpolitik.org
„Um das zu gewährleisten, wird OpenAI für Deutschland von der SAP-Tochter Delos Cloud angeboten“, argumentiert SAP. In der öffentlichen Verwaltung ist die Delos-Cloud bereits seit längerem bekannt. Vor gut einem Jahr warben der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gemeinsam mit Markus Richter (CDU) – Richter war damals Bundes-CIO und ist inzwischen Staatssekretär im BMDS – dafür, dass die Delos-Cloud eine zentrale Rolle in der Verwaltungscloud-Strategie des Bundes einnimmt. In einer Sondersitzung des IT-Planungsrats im Juni 2024 lehnten die Länder dies allerdings unter anderem deshalb ab, weil SAP in den Rechenzentren von Delos die Cloud-Software Azure des US-Konzerns Microsoft einsetzt.
Noch ist offen, ob SAP mit Delos Cloud Erfolg haben wird. In vielen Verwaltungen zeigt sich der Wunsch, weiter mit Microsoft zu arbeiten, weil alles so bleiben soll, wie es ist und man den Aufwand einer Umstellung vermeiden möchte. OpenAI erscheint attraktiv, weil das Unternehmen als Marktführer gilt. Am Ende wird sich zeigen, ob digitale Souveränität nur eine leere Phrase bleibt, ähnlich dem oft geäußerten Wunsch nach mehr Open Source oder ob das Angebot der SAP-Tochter Delos Cloud zum Ladenhüter wird.
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