Keine Autarkie-Fantasie

Ich habe den Eindruck, dass Markus Beckedahl die Trennung von netzpolitik.org gutgetan hat. Seine Gedanken und seine Haltung waren schon immer inspirierend. Jetzt, mit neuen Schwerpunkten, wirken sie wieder freier und klarer. Markus Beckedahl schreibt in »Jenseits von Big Tech: Digitale Souveränität als Schlüssel für Nachhaltigkeit und Demokratie« für digitalpolitik.de: Digitale Souveränität ist keine Autarkie-Fantasie. Sie ist die Freiheit zur Wahl – technisch, organisatorisch, politisch. ...

8. Oktober 2025 · 1 Minute · 105 Wörter

Nicht die Postleitzahl des Rechenzentrums

Elias Schneider schreibt in »Verschlüsselung und Datensicherheit: Digitale Souveränität ist kein Selbstläufer« für tagesspiegel.de Server können mitten in Deutschland stehen und dennoch außerhalb unserer Kontrolle sein. Zwar gilt auf Servern in Europa europäisches Datenschutzrecht, gleichzeitig aber greifen extraterritoriale Vorschriften wie der US Cloud Act oder Chinas Data Security Law. Sie verpflichten Anbieter, auf Anforderung der eigenen Behörden Daten herauszugeben, inklusive der Schlüssel, wenn diese beim Anbieter liegen. So entsteht eine paradoxe Situation: Die Daten stehen in Frankfurt oder Paris, aber die Kontrolle darüber kann in Washington oder Peking liegen. Das Problem ist nicht die Postleitzahl des Rechenzentrums, sondern fehlende technische Selbstbestimmung. ...

7. Oktober 2025 · 1 Minute · 137 Wörter

Diktat US-deutscher Joint-Ventures

Michael Littger und Dennis Kipker schreiben in »SAP & Delos: Trojanisches Gespann der digitalen Souveränität« für tagesspiegel.de Tatsächlich darf man sich fragen, welchen Stellenwert digitale Souveränität in der aktuellen Debatte um digitale Unabhängigkeit noch einnimmt, wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck unwidersprochen bleibt, digitale Souveränität in Deutschland folge dem durchchoreographierten Diktat US-deutscher Joint-Ventures anstelle einer souveränen, staatlich abgestimmten Gesamtstrategie. ...

2. Oktober 2025 · 1 Minute · 116 Wörter

Bewertet und gewichtet

„Digitale Souveränität“ ist ein unscharfer Begriff. Der Eco-Verband beschreibt ihn so: Tagesspiegel Background schreibt in »Deutschland-Stack : Eco-Verband legt Leitlinien vor« Ein zweiter Schwerpunkt liege auf der digitalen Souveränität. Darunter versteht der Verband rechtliche Kontrolle, Datenkontrolle, technologische Unabhängigkeit und die Überwachung von Lieferketten. Diese Dimensionen müssten je nach Anwendungsfall bewertet und gewichtet werden. Pauschale Maximalanforderungen lehnt der Verband ab. Diese könnten den Prozess verlangsamen und etablierte Lösungen ausschließen. ...

2. Oktober 2025 · 1 Minute · 68 Wörter

Nicht kostenlos

Am 23. September 2025 haben mehrere Open-Source-Organisationen den offenen Brief »Open Infrastructure is Not Free: A Joint Statement on Sustainable Stewardship« veröffentlicht. Die Botschaft lautet, dass die öffentliche Software-Infrastruktur grundlegend für die digitale Wirtschaft ist, aber nicht kostenlos. Worum es geht Öffentliche Paketregister wie Maven Central, PyPI, crates.io oder Packagist tragen die Software-Lieferketten Der Betrieb erfordert Personal, Hosting und Sicherheit, Kosten, die bisher oft von wenigen Organisationen oder Freiwilligen getragen werden Die Erwartungen steigen, etwa bei Verfügbarkeit, Signaturen, Compliance und Schutz vor Missbrauch Gefordert werden Modelle, bei denen große Nutzer stärker beitragen, ohne die Offenheit einzuschränken Ich kann den beschriebenen Schmerz nachvollziehen und sehe gleichzeitig das Dilemma. Wer Zeit oder Geld investiert, übernimmt Verantwortung, verschafft sich damit aber auch einen Wettbewerbsnachteil gegenüber jenen, die alles kostenlos nutzen. Für große Firmen ist das tragbar, für kleine Unternehmen im harten Wettbewerb kaum. Trotzdem bleibt unumstritten, dass die Infrastruktur und auch das Ökosystem ohne Beiträge auf Dauer nicht stabil sein wird. ...

25. September 2025 · 1 Minute · 158 Wörter